Die italienischen Westalpen zählen zu den spektakulärsten Bike-Revieren der Alpen. Am westlichen Ende der Po-Ebene ziehen zwischen Turin und Cuneo zahlreiche Täler in die Berge hinein. Neben touristischen Regionen, wie beispielsweise die Skistation Sestrière, können Biker hier aber auch viele einsame Ecken aufspüren. Die Bandbreite reicht von launigen Einsteigertouren in Talnähe bis hin zu hochalpinen Routen mit langen Singletrails durch unberührte Natur. In einer kleinen Serie möchten wir drei dieser Täler näher vorstellen: Das Aostatal, das Val di Susa und das Valle Maira. Den Anfang macht das Aostatal, ganz im Norden der italienischen Westalpen.

Mit einer Länge von fast 100 Kilometern zählt das Aostatal zu den größten Alpentälern überhaupt. Der Hauptort Aosta liegt am Fuß des Großen Sankt-Bernhard-Passes, der über den Hauptkamm nach Norden in die Schweiz führt. Das Aostatal ist umringt von zahlreichen Viertausendern: Monte Rosa, Gran Paradiso, Matterhorn und der Mont Blanc sorgen für epische Panoramen auf den Biketouren. Empfehlenswerte Teilregionen sind: 1. Das Valtournenche am südlichen Fuß des Matterhorns. 2. Die Skistation Pila oberhalb von Aosta. Hier findet man auch einen von insgesamt drei Parks des Tals. 3. Die Region rund um den Monte Fallere zwischen Aosta und dem Großen Sankt-Bernhard-Pass. 4. Das obere Aostatal mit den Orten Courmayeur und La Thuile.

Die Singletrails im Aostatal sind ein Traum! Für jeden Anspruch ist etwas dabei: Von Flowtrails durch lichte Wälder bis hin zu technisch anspruchsvollen Wegen in dünner Luft. Man kann endlos viele Höhenmeter auf Schotterwegen und alten Militärpisten machen. Hinzu kommt die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Locals. Probleme mit Wanderern gibt es kaum. Im Gegenteil! Ein Lächeln, Hilfsbereitschaft und ein kleiner Plausch sind ganz normal. Das kennt man in den Nordalpen so nicht unbedingt.

Die besten Touren und Trails

1. Cogne Supertrails

Das Bergdorf Cogne liegt im gleichnamigen Tal am Fuß des 4061 Meter hohen Gran Paradiso, südlich von Aosta. Zwei der besten Trails der Region, wenn nicht sogar der ganzen Alpen, enden auf dem Dorfplatz von Cogne. Der erste ist Abschluss einer Überschreitung der Bergkette zwischen Aosta und dem Val di Cogne. Der Pfad beginnt am Col Tsa Sètse (oberhalb von Pila) und führt über die Alp Arpisson hinunter nach Cogne. Den Aufstieg von Aosta bis zum Grat kann man mit der Gondelbahn und dem anschließenden Couis Sessellift absolvieren. Schlüsselstelle ist die Trage-/Schiebepassage von der Endstation des Lifts zum Col Tsa Sètse. Eine ausgesetzte Gratwanderung, auf der man nichts riskieren sollte (ca. 45 Minuten).
Der zweite Supertrail ist Teil einer Rundtour, die von Cogne über den Colle Invergneux führt (2902 m). Aufstieg über Champlong und die Alp Tsavanis zum Pass (am Ende sehr steil). Highlight ist der Singletrail vom Pass ins Val Grauson, bekannt als Banzai-Trail. Schwierigkeit: Beide Trails erfordern eine solide Fahrtechnik. Achtung: Keine Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs!

2. Mont Blanc Panorama

Die Touren rund um La Thuile und Courmayeur gehören zum Pflichtprogramm im Aostatal, schon wegen der Blicke zum vergletscherten Mont Blanc. Unser Tipp: Von Pré-Saint-Didier über La Thuile zum Col des Chavannes (2592 m). Nach der langen aber relativ einfachen Auffahrt ausgiebig den Mont Blanc bewundern! Dann auf epischem Singletrail ins Val Veny (oben ausgesetzt!), und talauswärts über Courmayeur zurück zum Start.

Auch probieren: Touren von Courmayer ins Val Ferret. Trails in Richtung Alpe Sécheron und Rif. Bertone.

3. Mont Fallere Trails

Auf den Gipfel des Hausbergs der Aosta-Locals kann man zwar nicht mit dem Bike fahren. Dennoch bietet sein 3061 Meter hohes Massiv eine Fülle an Möglichkeiten. Zum Beispiel eine launige Feierabend-Downhill-Session auf den Trails zwischen den Bergdörfern und Almen auf der sonnigen Südflanke. Man braucht sich einfach nur ans Hinterrad der Locals zu heften, um die besten Strecken zu entdecken. Oder eine geführte Tour mit den Jungs von Aosta Valley Freeride zu buchen. Es lohnt sich! Zum Beispiel die etwa 60 Kilometer lange Umrundung des Mont Fallere.

Infos: www.aostavalleyfreeride.com

Zusätzliche Infos

Bike-Parks im Aostatal
Gravity-Fans finden gepflegte Parks und Downhill-Strecken in den Orten Pila, La Thuile und in Cervinia im Valtournanche (Matterhorn Süd). In Pila kann sogar auf dem längsten Downhill die Bremsen auf 2000 Tiefenmetern zum Glühen bringen! Und zum Abschluss einen Cappuccino in der römischen Altstadt schlürfen. Bellissimo!

Das richtige Bike
Unser Tipp fürs Aostatal: Ein touren-orientiertes Fully, wie beispielsweise das CUBE Stereo 140. Oder gleich ein Touren-Enduro wie das GIANT Reign mit 160 mm Federweg. Genau die richtigen Spielzeuge für technisch anspruchsvolle Trails!

Buchtipp
Mountainbiken im Aostatal (61 Touren), ISBN 978-88-96634-65-3, www.versantesud.it

Kartentipp
Empfehlen können wir drei neue Supertrail-Maps, die verschiedene Teilbereiche und Seitentäler abdecken. Die Pfade sind in den Karten nach Schwierigkeitsgraden klassifiziert. www.supertrail-map.com

Übernachten
In der Region gibt es 21 Bikehotels verschiedener Klassen, www.bikevalledaosta.it , Tourismus Aostatal www.lovevda.it

Lies den 2. Teil:


Mountainbikes im RABE Shop

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