Das CUBE AMS Hybrid ONE44 ist das Light E-Mountainbike aus Waldershof. Light-E-Mountainbikes verfolgen ein Ziel: Ein möglichst natürliches Fahrgefühl, trotz des verbauten Elektroantriebs. Wichtige Faktoren hierfür liegen zum einen im Gewicht des Bikes, das natürlich direkten Einfluss auf das Fahrverhalten hat, aber auch in der Funktion des Antriebs und wie organisch die Unterstützung des Motors einsetzt. In diesem Test wollen wir herausfinden, wie sich das leichte AMS Hybrid auf den Trails schlägt.
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Inhalt:
Specs
Das AMS Hybrid fällt aufgrund seiner 140 Millimeter Federweg vorne und hinten in die Trail- bis All-Mountain- Kategorie. Damit soll das Bike sowohl für lange Touren, aber auch für den moderaten Trail-Einsatz gut geeignet sein. In der TM-+Version unseres Testbikes – das Kürzel steht für “Trail Motion” – verschiebt sich der Fokus etwas mehr in Richtung Abfahrt.

Rahmen
Damit die Mission, ein solides Light E-Mountainbike auf die Beine zu stellen, gelingt, wird der Rahmen des AMS Hybrid aus der extra leichten C:68X – Variante des Carbons von CUBE gefertigt. Das bedeutet, dass mit 68% Carbon und 32% Harzanteil ein besonders niedriges Gewicht erzielt werden kann. Sowohl der Hauptrahmen, wie auch die Streben des Hinterbaus bestehen beim AMS aus Carbon. Wie bei vielen Light E-MTBs der letzten Jahre, wird ein 4-Gelenker-Hinterbau mit horizontal eingebautem Dämpfer verwendet. Die Vorteile dieses Hinterbau-Systems sind ein niedriges Gewicht, Platz für eine Wasserflasche oder einen Range Extender im Hauptrahmen und die Möglichkeit, die Parameter wie Pedal-, Brems- und Antriebseinflüsse der Kinematik relativ frei anpassen zu können.

E-Antrieb
Am CUBE AMS Hybrid kommt der Bosch Performance SX Motor mit aktuell noch 55 Newtonmetern und 600 Watt Spitzenleistung zum Einsatz. Wie auch für die CX Drive Unit, hat Bosch ein Performance-Upgrade via Software-Update für den SX Motor angekündigt. Das Update soll das Drehmoment des Motors auf 60 Newtonmeter anheben, zum Zeitpunkt unseres Tests war das Update allerdings noch nicht verfügbar.
Die Energieversorgung übernimmt der fest verbaute CompactTube 400 Akku mit 400 Wattstunden Kapazität. Das Laden des Akkus ist damit nur am Bike möglich. Für alle, die gerne mehr Reichweite hätten, ist das Bike außerdem mit dem PowerMore Range Extender kompatibel, der weitere 250 Wattstunden liefert und als separates Zubehörteil verfügbar ist.

Als Bedienelemente dienen der System Controller und die Mini-Remote. Das AMS hat also nur ein recht minimalistisches Interface. Was Informationen, wie den Akkustand und die Unterstützungsstufe angeht, müssen die LEDs des System Controllers reichen. Wer mehr Fahrinfos möchte, kann relativ leicht und kostengünstig ein Purion 400 Display nachrüsten, das alle Informationen des Antriebs auf einem kleinen Farbdisplay abbilden kann.


Komponenten
Trotz des Ziels, ein superleichtes E-Mountainbike zusammenzustellen, werden am AMS ONE44 TM Komponenten verbaut, die das Bike bestens für Abfahrten ausrüsten. Starke Magura MT7 Bremsen, wenn auch am Hinterrad nur eine 180mm Bremsscheibe verbaut ist, Fox Performance 36 Gabel mit der Grip Kartusche, der Fox Float X Performance Dämpfer mit Ausgleichsbehälter. Die Schwalbe Reifen mit einem Magic Mary fürs Grobe vorne und einen leicht rollenden Nobby Nic hinten. Das Bike hat für alle Größen einheitliche, 165 Millimeter lange E*Thirteen Helix Kurbeln, einen 780 Millimeter breiten Lenker an einem 40 mm Vorbau und die Sattelstütze kommt in 100 – 150 und 170 mm Hub bei Größen S-M-L bis XL. Abgerundet wird das Paket von einer SRAM GX Transmission Schaltgruppe und Newmen Evolution SL Laufrädern.


Gewicht
Auch mit diesen soliden Komponenten kommt das AMS Hybrid auf ein Gesamtgewicht von unter 19 Kilogramm. Bei unserem Testbike in Größe XL bleibt die Waage bei 18,88 Kg stehen, ohne Pedale und mit unseren Standard Schwalbe Radial Reifen in Gravity Casing.
Geometrie
In den Geometriedaten spiegeln sich die angepeilten Fahreigenschaften wieder. Das Bike hat einen Lenkwinkel, der mit 65,4 bzw. 66 Grad, der Winkel ist mittels Steuersatzschalen einstellbar, eher auf der steilen Seite liegt. Die Bauform der Drive-Unit bestimmt oft darüber, wie kurz die Kettenstreben an E-Bikes sein können. Mit einer Kettenstrebenlänge von 450 Millimetern liegt das AMS ziemlich im Durchschnitt für E-Bikes mit dem Performance SX. Mit einem etwas tieferen Tretlager, ca. 33 mm Absenkung (+/- 1mm je nach Größe und Winkeleinstellung des Steuersatzes) und einem relativ kompakten Reach sollte das AMS super durch Kurven gehen. Am Sitzwinkel landen wir bei einem mittleren Wert von ca. 76 Grad.
Geometrietabelle

Uphill-Eigenschaften
Antrieb
Bei den Klettereigenschaften des AMS Hybrid gibt es viel zu sagen und noch mehr zu vergleichen. Wie schlägt sich der SX im Vergleich zum CX? Und ist das Fahrverhalten für diejenigen akzeptabel, die eigentlich am liebsten an ihrem Bio-Bike festhalten würden? Auf den Vergleich zum kraftvolleren CX gehen wir in unserer Gegenüberstellung des Stereo ONE44 und dem AMS Hybrid noch genauer ein, hier können wir aber schonmal folgendes vorwegnehmen: Die Charakteristik der beiden Antriebe unterscheidet sich deutlich!


Für uns sind folgende Charaktereigenschaften des Antriebs besonders auffällig gewesen. Der Performance SX belohnt hohe Trittfrequenzen. Damit fordert er den Fahrer oder die Fahrerin aber auch auf, aktiv viel zu schalten und den richtigen Gang für jede Situation zu wählen.


Hält man die Trittfrequenz über ca. 75 Umdrehungen, zieht der Motor kraftvoll auch steilere Anstiege nach oben. Einzig wenn man unter 60 Umdrehungen pro Minute fällt, fehlt dem SX etwas Drehmoment, um auch größere Stufen zu überwinden. Geht die Trittfrequenz in die andere Richtung, steigt also deutlich über 85 Umdrehungen an, leistet der SX wirklich starke Performance. Je schneller die Pedalumdrehungen, desto mehr Leistung gibt der SX ab, ohne dass ein Ende in Sicht ist. Da macht er sogar dem CX Konkurrenz, der ab ca. 100 keinen spürbaren Leistungsanstieg mehr bietet. Gepaart mit der SRAM GX Transmission Schaltgruppe, die in jeder Situation zuverlässig schaltet und auch unter Volllast jeden Schaltvorgang präzise ausführt, macht das AMS Hybrid beim Wechsel aus hoch und runter extrem viel Spaß.
Sitzposition
Das AMS Hybrid fällt am Reach um ein paar Millimeter kürzer aus als die anderen CUBE Bikes der Klasse. Außerdem kommt am AMS ein 40mm Vorbau zum Einsatz, im Gegensatz zu den Stereo ONE44 und ONE77, die einen 50mm Vorbau verwenden. Die dadurch entstehende Sitzposition ist etwas kompakter, allerdings nicht zu gedrungen. Insgesamt ist der Radstand des Bikes nicht außergewöhnlich lang, was sich für einen aktiven Fahrstil bergab gut eignet, an besonders steilen Abschnitten allerdings zu einer leicht werdenden Front führen kann. Das lässt sich aber noch problemlos durch eine entsprechende Gewichtsverlagerung ausgleichen. Auf moderaten Anstiegen und langen Touren empfanden wir die Sitzposition als komfortabel und gut geeignet.
Bergab-Performance
Mit unter 19 Kg Gesamtgewicht ist das AMS eines der leichtesten E-Mountainbikes, das wir bisher testen konnten. Damit ist das Bike nur ein paar Kilogramm schwerer als ein Bikepark-taugliches Enduro Bike ohne Motor. Großes Plus: Wie bei Full Sized E-Bikes, liegt auch am AMS, dank Akku und Motor, ein großer Teil der Masse niedrig im Rahmen. Dadurch wird die Schwerpunktverteilung begünstigt und das Verhältnis von gefederter zu ungefederter Masse vorteilhafter. Unterm Strich bedeutet das: E-Bikes liegen stabiler, bieten mehr Sicherheit in ruppigen Passagen und geben weniger Feedback vom Fahrwerk an den Fahrer oder die Fahrerin weiter. Auch bei Light E-Mountainbikes ist das Fakt, wenn auch auf kleinerer Skala, als bei Full-Sized E-Bikes. Dafür fallen die negativen Effekte des erhöhten Gewichts, wie längere Bremswege und eine höhere Trägheit des Bikes, ebenfalls geringer aus.


Das AMS trifft unserer Meinung nach ziemlich genau den Sweetspot, was den Kompromiss aus E-Bike-Stabilität und Bio-Bike-Agilität angeht. Mit 140 Millimetern spielt das Bike in einer Klasse, von der wir ein Handling erwarten, das schnelle Kurvenwechsel ermöglicht und aktives Abspringen bei Bodenwellen und Wurzeln leicht macht. Das AMS verkörpert genau diese Fahreigenschaften und bringt damit vor allem eines auf dem Trail: Eine ganze Menge Spaß!
Dazu trägt das solide Fox Fahrwerk bei, das äußerst sensibel arbeitet und auf flowigen und moderaten Trails eine sehr gute Balance aus feinem Ansprechverhalten und ausreichendem Gegendruck bietet. Wird der Trail extrem ruppig, muss man etwas Geschwindigkeit herausnehmen. Für 140 Millimeter Federweg ist das allerdings relativ normal, denn ein vollwertiges Enduro ist das Bike noch nicht.
Einziger Kritikpunkt: Für schwere Fahrer, die gerne aggressiv durch Anlieger Kurven fahren, ist der Hinterbau des AMS Hybrid ONE44 vielleicht nicht ganz steif genug. Das Hinterrad verwindet sich dabei und kann teilweise sogar Kontakt zu den Sitzstreben bekommen. Uns ist das allerdings nur in Kurven mit maximaler Kompression aufgefallen und während des normalen Fahreinsatzes nicht negativ erschienen.
Für Bikepark-Shredder ist das AMS unserer Meinung nach deshalb eher weniger geeignet. Alle anderen profitieren vom Komfort des leicht flexenden Hinterbaus und sollten die Innenseiten der Sitzstreben sicherheitshalber etwas abkleben, um Lackschäden zu vermeiden.
Beeindruckend
Die Abfahrts-Performance eines tollen Bio-Bikes kombiniert mit einem sportlichen E-Antrieb, der besonders aktive Fahrer belohnt. Das AMS Hybrid ist in unseren Augen ein Top-Tourenbike mit großem Spaßfaktor in den Abfahrten für alle, die das Bike gerne aktiv auf dem Trail bewegen.

Verbesserungsfähig
Der flexende Hinterbau ist für den extremen Einsatz, besonders bei schweren Fahrern, natürlich nicht optimal, für tourenorientierte Fahrer allerdings kaum auffällig. Ein weiterer Kritikpunkt, speziell für schwerere Fahrer, aber auch für den Einsatz im steilen Gelände, ist die Größe der hinteren Bremsscheibe. Hier wird am AMS eine 180mm Scheibe verbaut. Kombiniert mit der sehr kraftvollen Magura MT7 (oder am 2026er Modell mit SRAM Maven), ist das in den allermeisten Fällen allerdings kein Problem.

Fazit
Das CUBE AMS Hybrid One44 C:68X TM ist ein ausgezeichnetes Bike für alle, die einen Tourer oder ein spaßiges Trailbike suchen. CUBE bringt das Gesamtgewicht des Bikes unter 19 Kilogramm. So bleibt das Bike agil und verspielt. Das aktive Fahrwerk fördert den Charakter des Bikes, sodass es sich aktiv über den Trail bewegen lässt und dazu einlädt, Wurzeln, Steine und Wellen als Absprünge zu nutzen. Der Bosch Performance SX Motor sorgt für ein natürliches Fahrgefühl und stellt, besonders bei hohen Trittfrequenzen, ordentlich Leistung zur Verfügung.
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