Jetzt wird‘s spannend! Es steht die Entscheidung an, auf welcher Route du die Alpen überqueren willst. Also so ziemlich das Wichtigste im Verlauf des Projektes „Alpencross“. Auch wenn es heute zahlreiche bewährte Routen gibt, und die Planung dank Online-Tourenportalen vergleichsweise komfortabel von der Hand geht – das Wichtigste ist, dass die Route deiner Leistungsfähigkeit entspricht. Sonst wird die Tour schnell zu Tortour.

Falls du den ersten Teil unserer Alpencross Serie verpasst hast:

Es gibt viel zu tun! Packen wir‘s an, denn die Vorbereitungen zu deinem vielleicht ersten Alpencross sind wichtig. Und benötigen durchaus etwas Zeit und Hingabe. Okay, du kannst sicher nicht jeden Punkt zu 100 Prozent perfekt planen, aber es lassen sich doch manche unangenehme Überraschungen minimieren oder gar eliminieren.

Welches Pensum kann ich am Tag schaffen?

Entscheidend für die Planung: Während des Trainings in der Vorbereitung sollten Neulinge zumindest gelernt haben, wie viele Kilometer und – noch wichtiger – Höhenmeter sie am Tag schaffen können. Zu berücksichtigen ist bei der Einschätzung natürlich, dass man diese Leistung sechs bis acht Tage (je nach Route) hintereinander erbringen muss. Erfahrenere Biker haben es hier leichter, denn sie können ihre Leistungsfähigkeit besser einschätzen.

Ein genereller „Nachteil“ für MTB-Einsteiger ist, dass die Auswahl an wirklich „leichten“ Routen durch die Alpen eher überschaubar ist. Es sei denn man akzeptiert, dass ein Großteil der Strecke auf Straßen und asphaltierten Radwegen verläuft. Zum Beispiel über den Brenner. Das Natur-Erlebnis ist einfach intensiver, wenn man abseits von Hauptverkehrswegen im Hochgebirge unterwegs ist.

Leicht, Mittel, Schwer – Der Versuch einer Einteilung

Bei einem Alpencross spielen neben der reinen Fitness viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel Wetter, Wegbeschaffenheit und Steilheit des Geländes. Deshalb sind die reinen Kilometer- und Höhenmeter-Angaben stets mit Vorsicht zu genießen. Aber man kann sich zumindest bei der Routenplanung an den Werten orientieren. Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf Alpencross mit dem Mountainbike.

Auf historischer Handelsroute…
…entlang des Reschensees.

Leichter Alpencross

Maximale Tagesleistung: 50 Kilometer / 1300 Höhenmeter

Charakter

  • Längere Strecken auf Asphalt und (beschilderten) Radwegen
  • Verläuft überwiegend in Tälern
  • Wenn offpiste, dann einfache Schotterwege und Flowtrails
  • 100% der Strecke ist in der Regel fahrbar
  • Wenige Passübergänge mit max. 1000 bis 1500 Meter Höhe
  • Öffentliche Verkehrsmittel notfalls jederzeit erreichbar
  • MTB nicht zwingend notwendig. E-Bike, Trekkingbike oder Gravelbike ebenfalls möglich

Planungstipps
Relativ einfache Routen führen über Fernpass und Reschenpass (beide gehören zur Via Claudia Augusta). Oder über den Brennerpass. Oder folgen dem Inn durchs Engadin und am Ende über den Malojapass Richtung Comer See. Eine herausragende, nicht allzu schwere Variante führt nach dem Reschenpass ins schweizerische Val Müstair und weiter durchs traumhaft schöne Hochtal Val Mora zum Cancano Stausee (Nähe Livigno). Einfache Abfahrt auf Schotter nach Bormio und weiter auf Radwegen durchs Valtellina Richtung Comersee.

Tipp: Eine Route lässt sich stets auch durch verkürzen der Tagesetappen „erleichtern“. Dann benötigst du jedoch insgesamt mehr Zeit für deinen Alpencross.

Idealzustand: Ein herrlicher Flowtrail in Hochgebirgs-Kulisse.

Mittelschwerer Alpencross

Maximale Tagesleistung: 60 Kilometer / 2000 Höhenmeter

Charakter

  • Höherer Offpiste-Anteil (60/40% bis 70/30% Naturbelag/Asphalt)
  • Meist Schotterwege aber auch viele Trail- und Wanderweg Passagen
  • Täglich ein längerer Anstieg ist die Regel
  • Passübergänge können über 2000 Meter hoch liegen
  • Vereinzelte Schiebepassagen gehören dazu
  • Solide Fahrtechnik Voraussetzung
  • Gelegenheiten für Abkürzungen werden weniger (z. B. Abbruch im Notfall)
  • Öffentliche Verkehrsmittel nicht immer in der Nähe
  • MTB Voraussetzung, Fully empfehlenswert
  • E-Bike-Nutzung abhängig vom Streckenverlauf (Trage- und Schiebepassagen checken!). Lademöglichkeiten an der Strecke sind täglich Pflicht

Planungstipps
In dieser Kategorie exisitieren inzwischen zahlreiche Routen über die Alpen. Der Großteil der Strecken ist im Sattel fahrbar, selten gibt es ausgesetzte oder gefährliche Passagen. Man braucht eine gewisse Kondition, aber wird mit einem hohen Erlebnisfaktor belohnt. Am besten man orientiert sich an einer der Klassiker-Routen (siehe Tabelle) und baut nach Wunsch Varianten ein. Oder weicht zwischendurch auf leichtere Abschnitte aus.

Beliebte mittelschwere MTB-Pässe über den Alpen-Hauptkamm

Pfitscher Joch AUT/ITA, 2246 m
Route: Mayrhofen i. Zillertal – Schlegeis-Speicher – Pfitscher Joch – Pfitschertal – Sterzing
Charakter: Der früher mühevolle nordseitige Aufstieg vom Schlegeis-Speichersee zum Joch ist seit seiner Sanierung ein Mix aus fahren, schieben und tragen. Relativ einfache Schotter-Abfahrt nach Süden.

Pass da Costainas CH, 2251 m
Route: Bad Scuol i. Unterengadin – S-Charl – P. d. Costainas – Val Müstair
Charakter: Einfache Fahrstrecke bis S-Charl, dann Schotterweg bis zur Alp Astras. Auch der finale Trail über die Passhöhe ist meist fahrbar. Landschaftlich ein Traum! Logischer Anschluss: Durchs herrliche Hochtal Val Mora zum Lago Cancano und weiter nach Bormio.

Septimerpass (Pass da Sett) CH, 2310 m
Route: Tiefencastel – Bivio – Val da Sett – Septimer – Casaccia (Bergell)
Charakter: Ab Bivio auf Schotter ins herrliche Val da Sett, bald steiler zum Pass. Abfahrt auf altem Saumpfad mit Trail-Charakter. Gute Fahrtechnik Voraussetzung. Ziel dieses Alpencross könnte der Comersee sein.

Auf einer schweren Route ist eine solide Fahrtechnik Voraussetzung.

Schwerer Alpencross

Tagesleistung: Ab 60 Kilometer / über 2000 Höhenmeter

Charakter

  • Kaum Streckenabschnitte auf Asphalt
  • Oft grobe Untergründe und oder unwegsames Gelände
  • Steile oder sehr steile Anstiege
  • Technisch anspruchsvolle Singletrails
  • Schiebe- und Tragepassagen kommen regelmäßig vor
  • Hohe Pässe jenseits 2500 Meter
  • Lange Streckenabschnitte abseits der Zivilisation
  • Sehr gute Fahrtechnik Voraussetzung
  • Ein vollgefedertes MTB ist Pflicht
  • In der Regel NICHT für E-MTBs geeignet

Planungstipps
Hier sind der Planungswut kaum Grenzen gesetzt. In wie weit jedoch lange Schiebe- und Tragepassagen Spaß machen, muss jeder für sich entscheiden. Und man muss auch mit Gefahren wie extrem ausgesetzten Wegen und potenziellem Absturzgelände rechnen.

Beliebte schwere MTB-Pässe über den Alpen-Hauptkamm

Krimmler Tauern AUT/ITA, 2634 m
Route: Wald i. Pinzgau (A) – Krimml – Achental – Windbachtal – Krimmler Tauern – Ahrntal (I) – Bruneck i. Pustertal
Charakter: Zu Beginn auf einem Fahrweg durchs Krimmler Achental. Achtung: Es gibt am Beginn einen 300 Meter langen, unbeleuchteten Tunnel, der ohne Stirnlampe nur schwer passierbar ist. Ab dem Abzweig ins Windbachtal werden viele Biker bereits schieben müssen. Die Mühen ziehen sich bis zur Passhöhe. Auch der Trail-Downhill ins Ahrntal ist technisch anspruchsvoll und nur für Cracks durchgehend fahrbar.

Pfunderer Joch ITA, 2568 m
Route: Fußendraß i. Pfitschtal – Drassberg Alm – Pfunderer Joch – Pfunders – Niedervintl i. Pustertal
Charakter: Das Pfunderer Joch ist zwar ein Klassiker, liegt aber bereits jenseits des Hauptkamms. Es wird meist im Anschluss ans Pfitscher Joch gefahren. Der Übergang verbindet das Pfitschtal mit dem Pustertal. Schwere An- und Abstiege auf beiden Seiten auf Karrenwegen und Trails. Landschaftlich top! Aber selbst im August muss in der Höhe noch mit großen Schneefeldern gerechnet werden.

Pass Chaschauna CH/ITA, 2694 m
Route: S-Chanf i. Oberengandin – Alp Chaschauna – Pass C. – Livigno
Charakter: Hier hat Transalp-Pionier Andi Heckmair den Hauptkamm überquert. Inzwischen ist der Übergang für Biker hergerichtet worden und ein großer Trailspaß, besonders auf der schweizer Seite.

Erprobte Routen als Basis

Tourenplanung war zu Heckmairs Zeiten vor rund 30 Jahren tatsächlich noch ein Abenteuer. Es gab einfach keine erprobten Routen. Dank zahlreicher Bücher, Artikel in Magazinen und vor allem Internet-Portalen wie Komoot oder Outdooractive, ist die Planung heute dagegen fast ein Kinderspiel. Längst haben sich beliebte und vor allem sinnvolle (fahrbare) Routen heraus kristallisiert, die im Falle der Via Claudia Augusta sogar durchgehend beschildert sind. Man findet im Netz fertig konfigurierte Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden bis hin zu speziellen Routen für Freerider, in deren Verlauf sich immer wieder Aufstiegshilfen nutzen lassen.

Unser Online Tipp: Planen mit Komoot

Das beliebte Online-Tourenportal Komoot ist dank einer sehr aktiven Community ein schier unerschöpflicher Fundus für Radtouren generell. Neben kompletten Alpencross-Routen kann man auf Tipps der User zugreifen (Highlights), die besonders lohnende Streckenabschnitte beschreiben, die sich dann mit einigen Mausklicks zu einer individuellen Route zusammenstellen lassen. Quasi ein digitales Baukastensystem. Oder man modifiziert eine fertige Route nach eigenen Wünschen.

Routen-Übersicht unter www.komoot.com/de-de/discover/transalp-mtb

Die bekanntesten Alpencross-Routen

Via Claudia Augusta

Start/Ziel Füssen – Gardasee
Daten 385 km/3.160 Hm
Etappen 6
Schwierigkeit Leicht
Radtyp MTB/Trekk./E-Bike/Gravel
Infos/GPS https://www.komoot.com/de-de/tour/559938694

Bodensee – Lago Maggiore

Start/Ziel Lindau – Locarno
Daten 371 km/9.130 Hm
Etappen 7
Schwierigkeit Mittel
Radtyp MTB/E-MTB
Infos/GPS https://www.komoot.com/de-de/tour/6753335

Salzburg – Triest

Start/Ziel Salzburg – Triest
Daten 437 km/8.140 Hm
Etappen 7
Schwierigkeit Mittel
Radtyp MTB/E-MTB
Infos/GPS https://www.komoot.com/de-de/tour/15872856

Marvin Route

Start/Ziel Kochelsee – Gardasee
Daten 396 km/10.800 Hm
Etappen 7
Schwierigkeit Mittel – Schwer
Radtyp MTB/E-MTB
Infos/GPS https://www.komoot.com/de-de/tour/577651186

Albrecht Route

Start/Ziel Garmisch – Gardasee
Daten 469 km/12.000 Hm
Etappen 7
Schwierigkeit Schwer
Radtyp MTB/E-MTB
Infos/GPS https://transalp.info/

Heckmair Route

Start/Ziel Oberstdorf – Gardasee
Daten 437 km/8.140 Hm
Etappen 7
Schwierigkeit Sehr Schwer
Radtyp MTB
Infos/GPS https://www.komoot.com/de-de/tour/557340600

Kurz und knapp – Weitere Planungstipps

Karten lesen lernen
Topografische Karten stellen mit Hilfe von Höhenlinien und der so genannten Schummerung (Schattierung) ein 3D-Bild der Landschaft dar. Je enger die Höhenlinien nebeneinander liegen, desto steiler ist dort das Gelände. Hervorgehoben werden Steilhänge zusätzlich durch dunkle Schattierung. Je „querer“ ein Weg zu den Höhenlinien läuft, desto steiler ist er. Parallel zur Höhenlinie ist er eher flach.

Höhenangaben interpretieren
Anhand der Höhenlinien lassen sich auch Höhenunterschiede erkennen. Und zwar trägt jede 5. Linie (dicker als diejenigen dazwischen) irgendwo in ihren Verlauf eine Höhenangabe. Zusätzlich sind in einer Topokarte markante Punkte mit einer Höhenangabe versehen, zum Beispiel Gipfel, wichtige Wegverzweigungen oder Brücken. Mit Hilfe der Differenzen zwischen den Werten kann man beispielsweise zu bewältigende Höhenmeter abschätzen.

Der dunkelgraue, gestrichelte Weg (= Trail) verläuft quer zu den Höhenlinien. Das bedeutet: Er ist steiler als der weiß/hellblaue Fahrweg, der fast parallel zu dem Linien verläuft. Außerdem ist der Trail mit S3 markiert, also technisch ziemlich anspruchsvoll. Maplibre | © komoot | Map data © OpenStreetMap

Höhenprofil einschätzen
Großer Vorteil von digitaler Routenplanung: Hat man eine Strecke oder einen Abschnitt geplant, können Online-Tourenplaner unmittelbar ein Höhenprofil davon darstellen. Allerdings sind die hinterlegten digitalen Höhenmodelle nicht immer zu 100% genau. Dennoch ein wahres Luxus-Feature!

Leichte Routen erkennen
Wer besonders flach ansteigende Wege sucht, kann sich an den großen Alpentälern entlang orientieren, die oft bis weit in die Berge hinein verlaufen. Beispiele: Inntal, Etschtal, Rheintal und Rhonetal.

MTB-klassifizierte Wege nutzen
Im MTB-Overlay der digitalen Komoot Karte sind viele MTB-taugliche Wege farbig markiert und teilweise sogar mit Schwierigkeitsangaben versehen – und es werden mit Hilfe der User immer mehr! Die Angaben (S0 bis S5) beziehen sich auf die Singletrail-Skala der DIMB (Deutsche Initiative Mountainbike). Genaueres darüber erfahrt ihr in diesem Artkel:

Link zum -> Artikel „Trail Schwierigkeitsgrade“

Orientierung unterwegs

Auch dieses Thema solltest du dir bereits bei der Planung überlegen. Nur wenige Biker fahren heute noch nach (gedruckten) Landkarten, auf denen sie die ausgearbeitete Route farbig markiert haben. Wenngleich es sinnvoll ist, eine solche Topokarte für den Notfall dabei zu haben! Problem ist natürlich, dass du für eine Alpencross-Distanz viele Blattschnitte mitschleppen musst. Den für eine anständige Detailgeauigkeit benötigt man Karten im Maßstab 1:50.000 (z. B. die bekannten Kompass-Karten).

Wo geht’s weiter? Wer nach traditioneller Landkarte fährt, muss zur Orientierung oft anhalten.

Praktischer ist es, mit Hilfe eines GPS-Gerätes oder sogar dem Smartphone zu navigieren, auf das du den geplanten Track geladen hast. Damit hast du die Strecke ständig im Blick und musst nicht an jeder Ecke anhalten, um die Karte aus der Tasche zu ziehen. Folgende Punkte solltest du jedoch beachten:

  • Ein reines GPS-Gerät ist in der Regel robuster als ein Smartphone und benötigt weniger Energie. Nachteil: Sein Bildschirm ist kleiner und Kartendetails sind schwerer erkennbar.
  • Achte darauf, dass dein Navi, egal welche Art, mit einer robusten Halterung am Lenker sitzt und der Bildschirm mit dem Track gut zu erkennen ist. Das erleichtert ein flüssiges Vorankommen enorm. Außerdem: Wetterschutz!
  • Sorge stets für ausreichend elektrische Energie (Ersatzakkus oder -batterien, Powerbank, etc.). Denn ein Ausfall bedeutet, dass du dich nicht mehr orientieren kannst.
  • Richte dein Smartphone unbedingt für Offline-Navigation ein und lade die entsprechenden Karten darauf! Portale wie Komoot und Outdooractive bieten dieses Feature an (kostenpflichtig). Dann benötigst du für die Track-Navigation kein Mobilfunknetz, sondern lediglich ein GPS-Signal.

Wann ist die beste Zeit für deinen Alpencross?

Das hängt von deiner geplanten Route und dem Ende des Winters ab. Willst du Pässe über 2000 Meter Höhe überqueren, liegt oft Schnee bis in den Juni hinein. Und mit Schneefeldern in steilem Gelände ist nicht zu spaßen, auch wenn es vielleicht Stapfspuren gibt! Die Gefahr abzurutschen ist real und außerdem kosten solche Querungen viel Zeit.

Wintereinbruch im September. Damit muss man im Hochgebirge immer rechnen.

Im Juli und August besteht dieses Problem zwar nicht, aber in diesen Haupt-Ferienmonaten kann es schwierig werden, Unterkünfte zu finden. Erst recht spontan, also ohne Reservierung. Außerdem ist der August oft geprägt von großer Hitze und hoher Gewittergefahr.

Wenn du also zeitlich unabhängig bist, dann starte am besten Ende Juni oder im Spätsommer. Routen über niedrige Pässe wie die Via Claudia Augusta kannst du bereits ab Mitte Mai in Angriff nehmen. Tipp: Mit der allgemeinen Klimaveränderung rückt der Herbst immer mehr in den Fokus, wo zunehmend mildes Wetter herrscht. Die Trails sind trocken und die Temperaturen zum Radeln ideal.

Wo übernachten?

In den Alpen findet man in den größeren Talorten ein recht großes Angebot an Unterkünften aller Kategorien. Außerhalb der Hauptsaison ist es in der Regel kein Problem, selbst spontan ein freies Bett zu finden. Wer sich mit Reservierungen wohler fühlt, kann und sollte dies tun. Man ist dann allerdings weitgehend an die geplanten Etappenorte gebunden.

Einen besonderen Reiz hat es allerdings, oben auf dem Berg in Hütten zu übernachten. Bei dieser Variante ist eine rechtzeitige Reservierung unabdingbar! Und man muss bereit sein, auf einen gewissen Komfort zu verzichten. Vorteilhaft ist auch eine Mitgliedschaft in einem der Alpenvereine.

Tipp: Alle Telefonnummern der geplanten Unterkünfte bereits im Voraus im Smartphone speichern (mit Landesvorwahl!). Auch Notfall-Nummern nicht vergessen.

Mittendrin statt nur dabei! Hütten-Übernachtungen…
…haben ihren ganz besonderen Charme.

Planungstipps für E-Biker

Der Spaß steht und fällt mit der Energieversorgung! Deshalb musst du bei der Planung auf entsprechende Ladestationen unterwegs achten. Bei Unterkünften im Tal ist dies heutzutage kein Problem mehr. Wer jedoch auf Berghütten übernachten will, sollte die Lademöglichkeiten vorab explizit abklären. Und wenn sich in der Mittagspause die Gelegenheit zum Nachladen bietet, solltet ihr diese IMMER nutzen!

  • Lerne dein E-Bike beim Training und in der Vorbereitung genau kennen. Wieviele Kilometer und Höhenmeter hält der Akku durch?
  • Achte darauf, dass auf den Etappen möglichst wenige Schiebestrecken und am besten keine Tragepassagen vorkommen! Klar ist es möglich, ein E-Bike auch mal zu schultern, aber es macht definitiv keinen Spaß. Selbst schieben unter Einsatz der Schiebehilfe kann auf verblockten Wegen sehr mühsam sein.

Wie komme ich zurück nach Hause?

Auch darüber solltest du dir im Vorfeld Gedanken machen. In der Regel wirst du einen Alpencross von Nord nach Süd planen. Und viele der „eingefahrenen“ Routen enden traditionell am Nordufer des Gardasees. Wer das ebenfalls plant, hat es heute relativ einfach. Denn abgesehen vom nahen Etschtal, wo eine der Haupt-Bahnstrecken in Richtung Norden verläuft, haben sich einige Anbieter von Shuttle-Services ab Riva del Garda auf Radfahrer spezialisiert.

Du buchst deinen Platz unkompliziert im Internet, lädst dein Bike auf einen Fahrrad-Anhänger und lässt dich im Kleinbus bequem beispielsweise nach München fahren. Das Unternehmen www.mario.reisen bietet sogar einen Shuttleservice vom Comersee aus an.

Wer die Bahn bevorzugt, findet den nächsten Bahnhof in Rovereto, etwa eine Stunde (mit dem Rad) von Riva entfernt. Achtung! Bis zum Brenner musst du einen Regionalzug nehmen, da Fernreisezüge in Italien keine Räder „nackt“ mitnehmen. Am Brenner und in Innsbruck (für den Anschluss Richtung Rosenheim) ist also umsteigen angesagt.

Wenn deine Lieblingsroute jedoch nicht am Gardasee endet, sondern beispielsweise am Comersee oder dem Lago Maggiore, kann die Organisation der Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus anspruchsvoll sein. Deshalb frühzeitig drum kümmern!