In der All-Mountain-Sparte setzt CUBE auf das Stereo Hybrid ONE44 HPC SLX. Das Bike erfüllt alle Kriterien der Klasse: 150 bzw. 140 Millimeter Federweg, Twentyniner-Laufräder und moderat aggressive Geometrie. Unterstützt wird die Fahrerin oder der Fahrer vom Urgestein der E-Bike-Antriebe, dem Bosch Performance CX. In diesem Test wollen wir herausfinden, wie sich das ONE44 im Geländeeinsatz schlägt.

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Inhalt

Specs und Features

CUBE bietet zwei Versionen des Stereo ONE44 an. Die beiden Varianten werden durch die Kürzel „HPA“ und „HPC“ gekennzeichnet. Dabei steht HPA für „High-Performance-Aluminium“ und HPC für „High-Performance-Carbon“. Die Rahmen unterscheiden sich allerdings nicht nur durch das verwendete Material. Der Alu-Rahmen hat den traditionellen 4-Gelenker-Hinterbau mit vertikal eingebautem Dämpfer, am HPC findet man die neue Rahmenform mit horizontalem Dämpfer und Yoke. Das HPA richtet sich außerdem mit Schutzblech- und Gepäckträgeraufnahmen eher an Nutzer und Nutzerinnen, die das Bike auch im Alltag einsetzen wollen. Am HPC wird hingegen auf Leichtbau gesetzt und auf Anschraubpunkte verzichtet. In diesem Test konzentrieren wir uns auf das HPC Modell.

Rahmen:

Das Stereo Hybrid ist ein 29er, wird in der kleinsten Größe allerdings mit 27,5 Zoll Rädern ausgeliefert, um kleinen Fahrern und Fahrerinnen mehr Freiraum bieten zu können. Der Hauptrahmen des Bikes besteht aus Carbon – Sitz- und Kettenstrebe aus Aluminium. Am Heck bietet das ONE44 140mm Federweg kombiniert mit einer 150mm Gabel. Das Ausfallende verfügt selbstverständlich über ein UDH-Schaltauge, sodass auch SRAM Transmission Antriebe verwendet werden können. Kabel und Leitungen verlaufen durch den Steuersatz, der an der oberen Topcap zusätzlich mit dem X-Connect Anschluss für CUBE-Beleuchtungen ausgerüstet ist.

E-Antrieb:

Für den Antrieb setzt CUBE wie immer auf das Urgestein der E-Bike Motoren: Bosch Performance CX mit maximal 100 Newtonmetern Drehmoment und 750 Watt Spitzenleistung, nach dem Performance Upgrade. Ab Werk kommen die Bikes mit CX aktuell noch mit 85 Newtonmetern und 600 Watt. Wer also die volle Power möchte, muss das kostenfreie Update via Bosch Flow App installieren.

Die Energieversorgung übernimmt der Bosch PowerTube Akku mit 800Wh, der über eine Klappe am Unterrohr entnommen werden kann, sodass das Laden sowohl im, wie auch außerhalb des Bikes möglich ist. Gesteuert wird das System mittels Purion 400, System Controller und Mini Remote. Wer möchte, kann dank vorbereitetem Oberrohr aber auch ein Kiox 400c nachrüsten. Für extra Reichweite ist sogar der PowerMore Range Extender kompatibel.

Komponenten: 

Das Stereo Hybrid ONE44 SLX setzt bei den restlichen Komponenten auf alt Bekanntes und Zuverlässiges: Bremsen und das Schaltwerk stammen aus der Shimano XT – Gruppe. Fox 36 Float Rhythm Gabel und Float Performance Dämpfer bilden das Fahrwerk des One44. Die Gabel bietet dabei eine Kompressions- und Zugstufeneinstellung. Am Dämpfer befindet sich der Climb-Switch, mit einer offenen und einer geschlossenen Position, und ebenfalls eine Zugstufeneinstellung. Newmen Performance 30 – Laufräder und Schwalbe Hans Dampf – Reifen sind bereit für die Tubeless-Umrüstung. Ab Werk ist das Bike allerdings noch mit Schläuchen aufgebaut.

Die übrigen Bauteile stammen von der hauseigenen Marke “ACID”. Aluminium Lenker mit 780 mm, 165mm Kurbeln und eine Sattelstütze mit 120mm Hub an Größe S, 150mm an Größe M und 170 mm Hub an Größen L und XL.

Gewicht

Damit wir die Testbikes auf unserem Kanal so objektiv wie möglich bewerten können, verwenden wir für die Fahrtests eine einheitliche Bereifung. Mit den Schwalbe Radial Reifen, Magic Mary an der Front und Albert am Heck, beide in Gravity-Karkasse, wiegt das CUBE in Rahmengröße XL knapp unter 25Kg.

Geometrie

Mittlerweile bietet CUBE eine umfangreiche Größenabdeckung an. Der Reach am Stereo reicht von 425mm an Größe S bis 512mm an Größe XL. Dabei besitzt die kleinste Rahmengröße 27,5 Zoll Laufräder, damit auch kleineren Fahrern und Fahrerinnen mehr Bewegungsfreiheit geboten wird. Auch der Stack landet effektiv auf modernen, höheren Werten, denn der verbaute Acros-Steuersatz mit X-Connect Schnittstelle baut ein paar Millimeter höher auf. Der Lenkwinkel des Stereo lässt sich via Steuersatz-Schalen einstellen, fällt mit 64.8 bzw. 65.4 Grad allerdings leicht steiler aus.

Geometrietabelle

Uphill-Eigenschaften

Entscheidend für die Bewertung der Fahreigenschaften eines E-Bike bergauf sind für uns vor allem drei Punkte: Die Sitzposition im Bike, das Fahrverhalten des Motors und ob die Power des Antriebs auch mit ausreichend Traktion auf den Boden übertragen werden kann.

Performance CX

Der Bosch Performance CX liefert, wie gewohnt, kontinuierliche und enorme Leistung ab. Besonders nach dem Performance Upgrade lässt sich das Drehmoment äußerst kontrollierbar auf den Boden übertragen. Wir haben den Eindruck, dass durch das Performance Upgrade nicht nur Leistung und Drehmoment erhöht wurden, sondern auch die Sensibilität des Antriebs deutlich verbessert wurde. Spürbar ist die erhöhte Leistung und besonders das gesteigerte Drehmoment für uns überwiegend an extrem steilen Uphills, wo der Motor mit niedrigen Trittfrequenzen klarkommen muss. Hier zieht der CX fast jeden Anstieg nach oben, solange der Hinterreifen Traktion hat. Besonders im Turbo-Modus fühlt sich die Power des Motors nach dem Performance Upgrade deutlich kontrollierbarer und feiner dosiert an.

Sitzposition

Mit ca. 76 Grad ist der Sitzwinkel am Stereo zwar nicht übermäßig steil, erzeugt aber eine ausgewogene Sitzposition. An manchen modernen E-Mountainbikes finden sich Sitzwinkel mit 78 Grad oder sogar steiler, was sich für besonders technische und steile Anstiege gut eignet, auf Touren oder moderaten Anstiegen aber eine etwas gedrungene Sitzposition erzeugen kann. Wir empfanden die Sitzposition im CUBE auch bei steileren Uphills als nicht zu weit hinten auf dem Bike. Der etwas höhere Stack hilft dabei, eine bequeme Sitzposition zu finden, die sowohl für lange Touren in moderatem Gelände, wie auch bei steileren Anstiegen funktioniert.

Traktion

Sowohl an den nassen und steinigen Abschnitten unseres Trail-Uphills, wie auch an den wurzligen und schottrigen Stücken unserer Climb Challenge hat das CUBE guten Grip am Hinterrad generiert. Die etwas längeren Kettenstreben mit 457 Millimetern sorgen dafür, dass die Front des Bikes nicht übermäßig steigt und der Druck auf dem Hinterreifen erhalten bleibt, selbst wenn die Sektion mal steiler wird.

Bergab-Performance

Mit 140 bzw. 150 Millimetern Federweg ist das Stereo One44 Hybrid zwar kein reines Baller-Bike fürs Grobe, trotzdem erwarten wir bei dieser Klasse eine ordentliche Abfahrts-Performance, besonders auf moderaten Trails. E-Bikes mit über 22 kg Gewicht können recht lethargisch wirken und auf dem Trail ein wenig versumpfen. Das Stereo Hybrid ONE44 hingegen hat uns bei der ersten Ausfahrt etwas überrascht, denn wenn man das Rad auf Geschwindigkeit gebracht hat, lässt es sich für ein Full-Sized E-Mountainbike erstaunlich leichtfüßig vom Boden bewegen. Aktives Fahren wird vom Fahrwerk des CUBE spürbar unterstützt, sodass sich Wellen, Kanten oder Wurzeln auf dem Trail bestens dazu eignen, das Bike in die Luft zu befördern. 

Bei Kurvenfahrten vermittelt das Bike, bedingt durch das zentral gelagerte Gewicht des Motors und Akkus, viel Stabilität und Sicherheit. Das Rad liegt ruhig, auch wenn die Kurve etwas ruppiger wird. Etwas gewöhnungsbedürftig fühlt sich die Lenkung des Stereo Hybrid an. Besonders in der steilen Einstellung von 65,4 Grad Lenkwinkel reagiert das Stereo super schnell auf Lenkinput. Das verleiht dem Bike zwar einen lebhaften Charakter, erfordert aber eben etwas Umgewöhnung, um übermäßige Lenkmanöver zu verhindern.

Wird der Trail richtig ruppig und verblockt, würden wir uns am Heck des Stereo ONE44 einen Dämpfer mit Ausgleichsbehälter wünschen, um dem Hinterbau noch etwas mehr Performance zu entlocken. Für flowigere Trails mit moderaten Wurzeln, Steinen und Stufen ist das Fahrwerk des Stereo ONE44 SLX allerdings völlig zufriedenstellend. Für gröberen Einsatz eignet sich die TM – Ausstattungsvariante des ONE44 vielleicht besser.

Beeindruckend

Für uns liegen die herausragendsten Features des CUBE Stereo Hybrid ONE44 im Handling des Bikes. Ein E-Mountainbike mit voller Unterstützungsleistung und der größten Akku-Kapazität, die Bosch aktuell anbietet, ermöglicht selten ein so aktives Fahrerlebnis. Das Rad lässt sich mit etwas Geschwindigkeit relativ leicht bewegen und klebt nicht unnötig auf dem Trail fest. Der Bosch Performance CX Motor bietet nach dem Performance Upgrade 2025 ein spürbar verbessertes Fahrerlebnis. Die gesteigerte Leistung und das höhere Drehmoment sind in bestimmten Situationen zwar spürbar, unserer Meinung nach ist aber vor allem die verbesserte Feinfühligkeit ein deutlicher Schritt nach vorne.

Ausbaufähig

Ein Detail, das uns während des Tests aufgefallen ist, betrifft den Steuersatz. Der von Acros verbaute Steuersatz umfasst wegen der X-Connect Schnittstelle viele Einzelteile und Dichtungen. Der Aufbau wird durch die Kabelführung sogar noch komplexer. Bei unserem Testbike erzeugte der Steuersatz etwas Reibung, was in seltenen Fahrsituationen spürbar war. Im Traileinsatz ist das Phänomen nicht wahrnehmbar, auf gerader Strecke fühlt sich der Lenkinput jedoch manchmal minimal schwergängig an. Unser Tipp: Versuche den Steuersatz frei von übermäßiger Verschmutzung zu halten.

Fazit

Zusammengefasst liefert das CUBE Stereo ONE44 SLX ein komfortables und aglies Fahrverhalten, insbesondere für ein E-Mountainbike mit der vollen Unterstützung des stärksten Bosch Systems. Das Bike bietet außerdem eine ausgewogene Sitzposition, die sich auch für lange Touren eignet, aber für technisch herausfordernde Abschnitte ebenfalls ausreichend Traktion bietet und gleichzeitig genug Druck auf dem Vorderrad erzeugt. Mit soliden Komponenten ist die SLX Variante des ONE44 rundum sinnvoll für den All-Mountain und Trail Einsatz ausgerüstet. Wer etwas mehr Bergab-Performance sucht, sollte sich die TM- Variante des ONE44 anschauen.

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