Du denkst, ein E-Bike ist nichts weiter als ein normales Fahrrad mit Motor? Im Prinzip ja! Dennoch solltest du deine Fahrgewohnheiten an den Antrieb anpassen. Für mehr Fahrspaß und damit du effizient und sicher unterwegs bist.

Die besten Fahrtechnik-Tipps für E-Biker

Ein E-Bike fühlt sich anders an als ein Fahrrad ohne E-Antrieb. Den Hauptunterschied spürst du bereits, wenn du dein neues E-Bike aus dem Shop schiebst: das höhere Gewicht. Im Schnitt wiegt ein modernes E-Bike zwischen 20 und 25 Kilo. Dieses Gewicht musst du beispielsweise einkalkulieren, wenn du dein E-Bike zum Abstellen zu Hause in den Keller tragen willst. Oder wenn du es zum Transport auf einen Radträger am Auto hieven musst. Unterwegs mit einem E-MTB in den Bergen kann zum Beispiel auch das Überwinden eines geschlossenen Weidezauns zum Kraftakt werden.

Beim Fahren allerdings relativiert sich das Mehrgewicht, da der Motor schließlich Bike und Fahrer als Gesamtmasse zusätzlich anschiebt. Du wirst jedoch bemerken, dass das Gewicht des Antriebssystems, bestehend aus Motor und Akku, das Fahrverhalten des E-Bikes mehr oder weniger beeinflusst. Vor allem bergab und in Kurven.

Dosiertes Anfahren

Der Gesetzgeber sagt: Ein E-Bike (= Pedelec) darf erst dann vom Motor unterstützt werden, wenn der Fahrer Druck aufs Pedal gibt. Ein Sensor erfasst die Stärke des Pedaldrucks und regelt die Kraft des Motors anteilig dazu. Entscheidend ist nun

A) Welche Unterstützungsstufe hast du gewählt?

B) Welcher Gang liegt am Hinterrad auf?

Denn man darf die Power des Motors nicht unterschätzen. Unser Tipp am Beispiel Bosch: Die Unterstützungsstufe beim Anfahren nie höher als Eco oder Tour wählen. Das sind die beiden niedrigsten Stufen. Dazu an der Schaltung einen mittleren bis kleinen Gang einlegen.

Kontrolliertes Anfahren ist besonders wichtig mit dem E-MTB am Berg bei losem Untergrund. Denn bei zu viel Power dreht das Hinterrad sofort durch. Stürze sind damit vorprogrammiert. Unser Tipp: Je nach Steilheit das Bike etwas quer zum Hang stellen. Talfuß bei waagerecht stehender Kurbel aufs Pedal setzen. Bremsen sind angezogen. Wichtig: Jetzt auch den Stützfuß aufs Pedal ziehen, aber erst Sekundenbruchteile danach die Bremsen lösen und dosiert lospedalieren!

Eine große Hilfe am Berg ist eine Teleskop-Sattelstütze, die man für den Anfahrmoment auf eine tiefe Position stellt. Dadurch wandert der Schwerpunkt maximal nach unten, und man kann sich mit einem Bein sicher abstützen. Sobald das E-Bike in Fahrt ist, fährt man die Stütze wieder nach oben in die normale Sitzposition.

Motorleistung effizient abrufen

Vielfach sieht man E-Biker, die eine hohe Unterstützungsstufe in Kombination mit einem großen (schweren) Gang gewählt haben und damit wie in Zeitlupe pedalieren. Das mag bequem und wenig schweißtreibend sein. Doch dieser Fahrstil ist wenig vorteilhaft für Mensch und Technik. Zum einem willst du doch auch mit dem E-Bike ein Minimum für deine Fitness tun, oder? Zum anderen geht der Dauer-Turbomodus zu Lasten der Akku-Reichweite und beschleunigt den Motorverschleiß.

Das Geheimnis: Jeder E-Motor hat einen Drehzahlbereich, in dem er effizient arbeitet, wo er also sein optimales Drehmoment entfaltet. Beim Bosch- und Shimano-Motor liegt dieser Bereich bei einer Trittfrequenz von etwa 70 Pedalumdrehungen pro Minute. Wenn du einmal beim Pedalieren darauf achtest, dann spürst du, wenn der Motor in diesem Bereich arbeitet. Dann fließt die Kraft gleichmäßig in den Antrieb. Unser Tipp: Achte darauf, dass Übersetzung und Unterstützungsstufe harmonieren! Versuche stets, möglichst gleichmäßig und rund zu treten! Lieber einen kleinen Gang fahren und dazu eine niedrige Unterstützungsstufe wählen (Eco oder Tour).

Sicher bergab

Die Fahreigenschaften von E-Bikes nähern sich mit jeder Generation denen von normalen Fahrrädern und Mountainbikes an. Das gilt besonders für E-Bikes mit Mittelmotor. Ihr tiefer Schwerpunkt wirkt sich positiv auf das Handling aus. Vollgefederte E-Mountainbikes liegen besonders satt auf dem Trail.

Dennoch solltest du das höhere Gewicht beim Bergabfahren berücksichtigen! Unsere Tipps: Rechtzeitig und dosiert bremsen, erst recht im Gelände und auf losem Schotter. Vorsicht bei Kurven, damit dich die Fliehkraft nicht hinausträgt!

Energie sparen

Die Akku-Reichweite ist bei E-Bikes immer ein großes Thema. Wie lange darf die Tour dauern? Komme ich noch über den letzten Berg? Die Reichweite ist stark abhängig von der gewählten Unterstützungsstufe. Beobachte einmal das Display, während du pedalierst und die verschiedenen Modi durchschaltest. Beispiel Bosch: Die Reichweite verkürzt sich vom Eco-Modus (niedrige Unterstützung) bis hinauf zum Turbo-Modus (maximale Unterstützung) drastisch!

Unsere Tipps: Arbeite aktiv mit den verschiedenen Unterstützungsstufen. Vielleicht ist ja die nächst niedrigere Stufe ausreichend auf dem Streckenabschnitt? Orientiere dich dabei auch an der optimalen Trittfrequenz von 70 U/Min und darüber. Versuche, ein möglichst konstantes Tempo zu fahren. Bergab und auf Flachstücken den Motor ruhig auch mal ausschalten.

Nimm im Zweifel auf langen Touren ein Ladegerät und/oder einen Zweit-Akku mit. Immer mehr Hersteller von Zubehör bieten Rucksäcke mit speziellem Akku-Fach an. Schau dir zum Beispiel mal den neuen EVOC FR TRAIL E-Ride an, einem Rucksack speziell für die Bedürfnisse von E-Bikern.

Erfahre mehr zum Thema in unserem Magazin-Beitrag über Akku-Reichweiten

E-Mountainbikes im RABE Shop

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